Auf wichtigen Strassenbaustellen im Kanton Luzern sollen künftig Arbeiter vermehrt im Zwei- oder Dreischichtbetrieb arbeiten, um die Bauzeit zu verkürzen. Das Parlament hat am Dienstag ein entsprechendes Postulat mit 58 zu 44 Stimmen bei vier Enthaltungen überwiesen.
Angestaut hatte sich der Ärger wegen einer Strassen- und Brückensanierung zwischen Dagmersellen und Altishofen. Dort wird der Zubringer aus dem Hinterland zur Autobahn A2 von April bis November für drei Millionen Franken erneuert. Weil eine Fahrspur gesperrt ist, kam es immer wieder zu kilometerlangen Staus.
Postulant Robert Arnold (SVP) ging die Bauerei zu lange. Er sagte, Mehrschichtbetriebe würde die Bauzeit erheblich verkürzen. Im Tunnelbau seien Dreischichtbetriebe Tatsache. Sie sollen auch für Strassensanierungen auf Hauptverkehrsachsen geprüft werden.
Auch Inge Lichtsteiner-Achermann (CVP) hielt die Prüfung eines Zweischichtbetriebs für sinnvoll. Für viele Gewerbebetriebe gehe die Sanierung nur schleppend voran. Aufgrund der langen Wartezeiten würden diese einen wirtschaftlicher Schaden erleiden.
Urban Frye (Grüne) setzte sich für den Schutz der Bauarbeiter ein. Der Gesetzgeber wolle nicht, dass Nachtarbeit eingeführt werde, weil so der Arbeitgeber oder Dritte Kosten sparen könnten. Nachtarbeit sei nur in wenigen Ausnahmefällen berechtigt. Marcel Budmiger (SP) warnte davor, angesichts des bereits erfolgten Baustarts die Planung auf den Kopf zu stellen. Dies würde wohl auch nicht zur günstigsten Lösung führen.
Baudirektor Robert Küng (FDP) kritisierte das Parlament, dass es sich mit solchen operativen Fragen beschäftigen würde. Er betonte, der Kanton würde alle Baustellen gründlich abklären. Wenn eine Fahrspur gesperrt werden müsse, halbiere sich die Verkehrskapazität unweigerlich. Er bat bei Wartezeiten um Verständnis. Man werde bei Dagmersellen keine Sommerferien einlegen. Die Bauzeit wurde unter anderem auf die Sommermonate gelegt, weil es dann auch weniger Verkehr gebe.