Coop verpasst seinen Läden neues Erscheinungsbild

Nach 16 Jahren verpasst Coop seinen Läden ein neues Erscheinungsbild. So wird die Präsentation von Brot, Käse, Fleisch, Gemüse und Früchten neu gestaltet. Zudem sind die Kühlschränke weniger hoch, was für kleine Menschen wichtig ist.

Coop Zumikon“Unsere jetzigen Läden sind teilweise schon recht alt. In dieser Zeit haben sich Einkaufswelt und Kundenbedürfnisse verändert. Dem tragen wir Rechnung”, sagte Coop-Chef Joos Sutter in einem Interview mit der “Coopzeitung” anlässlich der Eröffnung der ersten Filiale mit der neuen Gestaltung in Zumikon ZH am Dienstag.

Man habe in den Läden viele Details optimiert und die neuesten Trends aufgenommen. Die Räume seien offener und heller.

“Die Fleischtheke erinnert an die Dorfmetzgerei und das Chäs Hüsli an die Chäsi von früher”, erklärte Sutter. Und das Brot wird beispielsweise neu vor einer Ziegelsteinmauer auf Regalen präsentiert. Das solle an eine traditionelle Bäckerei erinnern, sagte der Leiter der Verkaufsregionen Zürich, Nordwest- und Zentralschweiz, Roger Vogt, bei der Präsentation des neuen Ladens.

Die Beschriftung erfolge im lokalen Dialekt, in der Westschweiz auf Französisch. In den zweisprachigen Städten Biel und Freiburg denke man über eine zweisprachige Beschriftung nach, sagte der Leiter Ladeninnenausbau, Herbert Zaugg, am Rande der Präsentation im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda.

Die Kühlschränke sind neu nur noch 2 Meter hoch und damit 20 Zentimeter niedriger als bisher. Das oberste Fach mit Waren befindet sich somit auf einer Höhe von 1,75 Metern. Das kommt kleinen Menschen entgegen, die sich bisher sehr strecken mussten.

Obwohl die Kühlschränke neu niedriger sind, enthalten sie nicht weniger Produkte. Denn auch der Kühlschranksockel ist niedriger als bisher. Insgesamt enthalte ein Coop auch im neuen Kleid gleich viele Produkte wie ein alter, erklärte Vogt.

Die Preisschilder an den Regalen sind neu elektronisch. Damit können die Preise in der ganzen Schweiz von der Coop-Zentrale in Basel per Knopfdruck geändert werden. Die Umetikettierung durch die Mitarbeiter im Laden entfalle, sagte Vogt. Bisher müsse das Personal rund 200 bis 300 Preise pro Woche mit neuen Etiketten ändern. Weniger Personal brauche es trotz dieser Entlastung aber nicht.

Neu gibt es an der Kasse 1 einen verbreiterten Durchgang etwa für Kinderwagen oder Rollstühle. Zudem gibt es eine Waage für Artikel, die die Kunden vergessen haben zu wägen. Damit muss die Kassiererin jeweils nicht in die Gemüseabteilung eilen. Die Kassenbänder sind gut 30 Zentimeter länger als bisher, damit mehr Waren Platz haben.

Nach einem Testladen in Schönbühl bei Bern wurde die erste Filiale mit dem neuen Konzept in Zumikon ZH umgebaut. Im nächsten Jahr sollen bis zu 45 weitere Läden renoviert werden, davon 9 in der Westschweiz, wie Zaugg sagte.

Im Spätherbst 2017 ist mit dem Seewenmarkt in Seewen SZ die Eröffnung des ersten Megastores nach dem neuen Konzept geplant. Pro Jahr würden danach etwa 50 bis 60 Läden umgebaut, sagte Zaugg. Insgesamt hat das Coop-Filialnetz 856 Supermärkte. Bei dem Tempo würde es wieder 16 Jahre dauern, bis alle Läden erneuert wären. Die Kosten für den Umbau wollten weder Zaugg noch Vogt beziffern.

In 400 bis 500 Läden sollen Abholstationen eingerichtet werden, wo die Kunden ihre Bestellungen in verschiedenen Onlineshops der Coop-Gruppe abholen können.

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