Tessin will Luftverschmutzung eindämmen

Gerade in den Wintermonaten erreicht die Feinstaubbelastung im Tessin teilweise kritische Werte. Mit einem Dekret will die Kantonsregierung nun die Luftqualität verbessern. Es sieht unter anderem Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen vor.

interstate-1149592_640Der Feinpartikel-Schwellenwert (PM10) in der Luft, ab dem die Sondermassnahmen greifen, sei gesenkt worden, teilte die Tessiner Kantonsregierung am Mittwoch mit.

Wird die durchschnittliche Konzentration von 90 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft an mindestens zwei Messstationen überschritten, dann muss gemäss der Regierung Gegensteuer gegeben werden.

Auf Autobahnen wird die Geschwindigkeit auf 80 Kilometer pro Stunde begrenzt. Ausserdem sollen Gebäude des Kantons, die mit Öl oder Holz geheizt werden, nicht wärmer als 20 Grad Celsius sein.

Nimmt die Feinstaubbelastung trotzdem noch weiter zu, kann schrittweise ein Fahrverbot für ältere Dieselfahrzeuge (Euro 3 und niedriger) erlassen werden.

Als letzten Schritt behält sich die Regierung vor, den Betrieb aller Dieselmaschinen ohne Partikelfilter zu untersagen und auch Benutzern von Zweitaktmotoren die rote Karte zu zeigen.

Ein kantonaler Bericht zur Luftqualität hatte in diesem Sommer ergeben, dass Chiasso und Mendrisio die am stärksten von Feinstaub und Ozon betroffenen Tessiner Metropolen seien.

Zuletzt warnte das Tessiner Umweltdepartement im Dezember 2015 vor einer bedenklichen Feinstaubbelastung. Dem vorausgegangen war eine lange Schönwetterphase ohne Niederschläge. Laut dem Tessiner Verkehrsdepartement sind im Tessin im täglichen Pendlerverkehr rund 130’000 Fahrzeuge auf den Strassen unterwegs, 50’000 von ihnen stammen aus dem benachbarten Italien.

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