Das Bieler Stadtparlament hat am Donnerstagabend rund 4,2 Mio. Franken für den Ausbau eines über 500 Meter langen Strassenstücks zur Erschliessung eines neuen Quartiers gesprochen. Dort sind rund 280 Wohnungen im Bau sowie der neue Sitz der Swatch AG.
Die Vorlage zurückweisen wollte die Fraktion SVP/Die Eidgenossen. Sie verlangte, weniger Bäume zu pflanzen, etwa die Hälfte der vorgesehenen Allee mit 80 Bäumen, dies aus Kostengründen. Weiter forderte die Fraktion, für die Bushaltestellen Buchten anzulegen.
Baudirektorin Barbara Schwickert hielt entgegen, weiter auseinander liegende Bäume wären nicht mehr als Allee wahrnehmbar. Die Einsparung würde nur 34’000 Franken ausmachen. Für Haltebuchten müsste Land hinzugekauft werden, um eine behindertengerechte Gestaltung sicherzustellen. Der Rat lehnte den Antrag mit grosser Mehrheit ab.
Kritik ernteten die beidseitig geplanten Velostreifen. Die Gegenvorschläge reichten von Weglassen im Sinne von Mischverkehr bis zur separaten Velospur im Trottoirbereich. Letztere sei schon aus Platzgründen nicht möglich, betonte Baudirektorin Schwickert.
Die vorgesehenen Seitenstreifen stellten für schnelle und sichere Velofahrende gegenüber heute eine Verbesserung dar. Für die anderen entstehe abseits der Strasse eine komfortable Veloroute über die neue Schüssinsel.
Auf der Strasse verschwinden 27 öffentliche Parkplätze. Die Baudirektorin wies darauf hin, dass die Nutzungsänderung in diesem Gebiet den Wegfall von Sportanlagen zugunsten von Wohn- und Industriebauten ermögliche. Denn im Bereich der Neubauten würden die zugehörigen Abstellplätze erstellt, auch solche für Besucher.
Unbestritten war, dass es neu auch auf der Südseite ein Trottoir braucht, um die Neubauten zu erschliessen. Weitere Wohnbauten und ein öffentlicher Platz sind auf der Nordseite geplant. Breite Gehsteige, Bäume und sichere Strassenübergänge mit Schutzinsel sollen für die Fussgänger ein angenehmes Umfeld schaffen.
An die Kosten des südlichen Trottoirs tragen die Grundeigentümer rund 800’000 Franken bei. Ein Beitrag wird aus dem Agglomerationsprogramm von Bund und Kanton erwartet. Schliesslich stimmte der Stadtrat der Vorlage mit 43 Ja zu 6 Nein bei 3 Enthaltungen zu.