Stromlieferanten setzen auf erneuerbare Energien

Das Zürcher Elekrizitätswerk ewz ist ökologisch unterwegs. Es hat in einer Vergleichsstudie mit 66 Stromlieferanten am besten abgeschnitten. Auch andere Unternehmen sind bei erneuerbaren Energien und Massnahmen für mehr Energieeffizienz auf gutem Weg.

zillertal-829989_640Das Bundesamt für Energie (BFE) hat am Montag die Ergebnisse eines Benchmarkings veröffentlicht. Initiiert wurde dieses im Zusammenhang mit der Energiestrategie 2050 und dem geplanten schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie. Damit ist das Ziel verbunden, die Energieeffizienz und den Anteil erneuerbarer Energien zu steigern.

Die Vergleichsstudie, die zum dritten Mal durchgeführt wurde, soll den Stromlieferanten einen Vergleich mit anderen ermöglichen und für die Kundinnen und Kunden Transparenz schaffen. Die Teilnahme ist für die Unternehmen freiwillig.

Die Ergebnisse zeigten grosse Unterschiede, schreibt das BFE. 4 Stromlieferanten erfüllten 80 Prozent oder mehr der Ziele, 13 erreichten weniger als 40 Prozent. Der Durchschnitt über alle teilnehmenden Unternehmen liegt bei 54 Prozent, höher als im vergangenen Jahr.

Weil nicht dieselben Stromlieferanten teilnahmen, liessen sich die Resultate nicht direkt vergleichen, hält das BFE fest. In der Tendenz nähmen die Aktivitäten für Energieeffizienz und erneuerbare Energien aber zu.

Die grossen Stromlieferanten erfüllten die Ziele besser als die mittleren und kleinen. Im Durchschnitt erreichten sie die Ziele zu 62 Prozent, gegenüber 59 Prozent im Vorjahr.

Am besten schnitt das ewz ab, gefolgt von den Services industriels de Genève (SIG), Energie Service Biel/Bienne, SH Power und den Gemeindewerken Erstfeld. Unter den Top 10 sind auch die Industriellen Werke Basel (IWB), IBAarau, Stadtwerke Winterthur, Energie Thun und Energie Wasser Bern (EWB).

Bis auf wenige kleinere Stromlieferanten verfolgen alle eine Strategie zur Stärkung der erneuerbaren Energien. 19 Stromlieferanten verfügen bereits heute über mehr als 90 Prozent erneuerbare Energien. 15 weitere haben in ihrer Unternehmensstrategie festgehalten, den Anteil bis 2030 auf 90 bis 100 Prozent auszubauen.

Effizienz ist bei den meisten Stromlieferanten zwar Teil der Unternehmensstrategie. Inhalt und Ziele seien aber meist sehr allgemein gehalten, heisst es in der Studie. In Bezug auf die Stromeffizienz bestehe daher für die Branche noch grosses Potenzial, die Ziele zu quantifizieren und aktiv mit Massnahmen zu verfolgen. Bei der Energiestrategie stand zur Diskussion, für die Unternehmen Anreize zu schaffen, das Stromsparen zu fördern. Das Parlament lehnte das aber am Ende ab.

Als vorbildlich gilt zum Beispiel ein Stromlieferant, der eine Mehrheitsbeteiligung an einem Laufwasserkraftwerk hat und zudem Strom aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen im In- und Ausland bezieht. Bereits heute beträgt sein Anteil an erneuerbar produziertem Strom am Gesamtabsatz über 90 Prozent.

Als Effizienzziel strebt der Stromlieferant eine 2000-Watt-Gesellschaft an und hat entsprechend Ziele und ein mehrjähriges Budget für Massnahmen verabschiedet. Er propagiert energieeffiziente Kaffeemaschinen, Waschmaschinen und Tumbler und fördert die Elektromobilität. Seinen Haushalts- und Gewerbekunden bietet er eine breite Palette an Dienstleistungen an, etwa Machbarkeitsabklärungen für eigene Photovoltaikanlagen.

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