Im öffentlichen Verkehr im Raum Bern sollen ab Herbst 2018 erstmals elektrisch angetriebene Gelenkbusse verkehren. Bernmobil plant dazu auf der Linie 17 nach Köniz einen Pilotbetrieb mit fünf Elektrobussen. Das vom Kanton unterstützte Projekt kostet rund 5 Millionen Franken.
Mit dem Pilotbetrieb wollen die Verkehrsbetriebe Erfahrungen im fahrplanmässigen Betrieb mit Elektrobussen auf einer städtisch geprägten Linie sammeln, teilte Bernmobil am Dienstag mit. Weil Elektrobusse nicht so weit fahren können wie Diesel- oder Gasbusse, ist deren Betrieb wesentlich anspruchsvoller.
Die Linie 17 von Bern nach Köniz eigne sich aufgrund ihrer Länge, Topographie und dem Taktintervall von maximal 7,5 Minuten ideal für einen Pilotbetrieb. Zum Einsatz kommen werden Elektrobusse, die an der Endhaltestelle Köniz Weiermatt jeweils die Batterie nachladen können.
Für den Pilotbetrieb rechnet Bernmobil mit Investionskosten von rund 5 Millionen Franken für die fünf Fahrzeuge sowie die Ladestationen an der Endstation und in der Garage am Eigerplatz. An den Kosten beteiligen sich auch der Kanton Bern, der Fonds für erneuerbare Energien des ewb sowie die Gemeinde Köniz.
Laut Regierungsrätin Barbara Egger unterstützt der Kanton Bern das Vorhaben, “weil auch der Verkehr mit rund einem Drittel der CO2-Emissionen seinen Beitrag an den Klimaschutz leisten muss”. Das Pilotprojekt liege “voll und ganz” auf der Linie der kantonalen Energiestrategie, sagte Egger laut Communiqué an der Medienkonferenz.
Bernmobil hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Gasbusse ab 2020 durch möglichst viele Elektrofahrzeuge zu ersetzen. Diese seien leise, verbrauchten deutlich weniger Energie, stiessen keine Schadstoffe aus und ermöglichten dank Strom aus erneuerbaren Quellen einen CO2-neutralen Betrieb. Allein auf der Linie 17 sieht Bernmobil ein Sparpotenzial von rund 600 Tonnen CO2.
Ende November soll die Beschaffung der Elektrobusse und der Ladeinfrastruktur öffentlich ausgeschrieben werden.