Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der ETH Zürich haben für einmal für sich selber geforscht: Während sechs Jahren hat das Institut für Technologie in der Architektur gemeinsam ein neuartiges Gebäude entwickelt. Das Arch_Tec_Lab ist nun eröffnet worden.
Gemeinsam wollten die Forscherinnen und Forscher herausfinden, wie sie mittels digitaler Technologien und kollaborativer Planungsprozesse zu einer ressourcenschonenderen und räumlich verdichteten Bauweise beitragen können. Entstanden ist so ein Reallabor im Massstab 1:1.
Das Arch_Tec_Lab steht auf dem Campus Hönggerberg auf dem Dach einer bestehenden Parkgarage und ist über eine Passerelle mit dem bestehenden Gebäude des Departements Architektur verbunden, wie die ETH Zürich am Donnerstag anlässlich der Eröffnung mitteilte.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler setzten konsequent auf Leichtbautechnologie und verbauten bewusst weniger Baumasse. Im Vergleich zu herkömmlichen Hochbauten, bei denen auf einen Kubikmeter bis zu 400 Kilogramm Material kommen, beträgt die durchschnittlich verbaute Masse des Arch_Tec_Labs lediglich 240 Kilogramm.
Bei der Dachkonstruktion wurde Holz verwendet, beim Skelett des Tragsystems Stahl. Da die Stahlstruktur ohne tragende Kerne und Schächte auskommt, ist die Nutzung flexibel und die Raumgestaltung kann angepasst werden. Das geschwungene Holzdach hat ein einzelner Portalroboter komplett vorgefertigt.
Aber nicht nur in der Planungs- und Bauphase wollten die ETH-Wissenschaftler mit möglichst wenigen Ressourcen auskommen: Das Arch_Tec_Lab soll auch nach Bezug des Gebäudes emissionsfrei funktionieren. Als Gebäudetechnik kommt deshalb die an der ETH Zürich seit 2010 entwickelte Null-Emissions-Technologie zum Einsatz.
Im Neubau selber gibt es keine Einzelbüros, dafür mehr Gemeinschaftsfläche für kleinere und grössere Gruppen. Im Erdgeschoss ist das Robotiklabor untergebracht.