Stadt Bern schafft neue Energieberatungsstelle

Die Stadt Bern nimmt am 1. September eine neue Energieberatungsstelle in Betrieb. Die Stadt will damit zusammen mit Energie Wasser Bern (ewb) die bisherigen Anlaufstellen bündeln und so Ratsuchenden besser beistehen.

high-voltage-1290375_640Bisher konnten sich Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Bern an die Energieberatung der Regionalkonferenz Bern-Mittelland, an ewb, ans städtische Amt für Umweltschutz oder an Private wenden, wie Berns Energie- und Sicherheitsdirektor Reto Nause am Dienstag an einer Medienkonferenz sagte. Damit bestand die “Qual der Wahl”.

Die neue Energieberatungsstelle gebe nun über eine einzige Telefonnummer, über eine einzige Internetseite Auskunft zu allen möglichen Energie-Fragen, sagte Nause weiter. Sie gibt Auskünfte etwa zum Ersatz von Heizkesseln, Antworten zum Stromverbrauch und zur Energieeffizienz und hilft bei Gebäudesanierungen.

Die Beratung sei “produkte- und herstellerneutral”, sagte der Leiter der neuen Stadtberner Energieberatung, Bruno Liesch. In den meisten Fällen werde sich die Beratung auf eine Empfehlung zum weiteren Vorgehen beschränken, mit der Angabe von Kontakten. Insbesondere werde er auf mögliche Fördermittel hinweisen.

Das neue Angebot steht Bewohnern der Stadt Bern, Stadtberner Firmen sowie Auswärtigen zur Verfügung, welche in Bern Liegenschaften besitzen. Sogenannte Erst- und Vorgehensberatungen kosten nichts, weiterführende Beratungen durch externe Fachfirmen oder Fachpersonen kosten.

Lieschs Mandat wird vom Öko-Fonds von ewb finanziert. Es ist ein vorläufig auf zwei Jahre befristetes Pilotprojekt und soll laufend evaluiert werden. Bewährt sich das Angebot, will sich die Stadt laut einer Mitteilung “bemühen”, es weiterzuführen. Telefonisch erreichbar ist die neue Stelle dienstags, mittwochs und donnerstags.

Die neue Energieberatung Stadt Bern ist eine direkte Folge des 2014 in Kraft getretenen Energierichtplans der Stadt Bern. Damit hat sich die Stadt Bern zum Ziel gesetzt, dass auf Stadtberner Gebiet bis ins Jahr 2035 70 Prozent der Wärme aus erneuerbaren Energieträgern stammen. Die Stromversorgung soll zu 80 Prozent “sauber” sein.

Die neue Energieberatung soll dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen. Denn mit der Vereinfachung des Angebots hofft die Stadt, mehr Interessenten zu erreichen, wie Nause sagte.

Der neue Stadtberner Energierichtplan zeigt unter anderem, in welchen Quartieren welche erneuerbaren Energieträger vorrangig zum Einsatz kommen sollen. Mit der neuen Energieberatung könne die Stadt nun garantieren, dass die Hilfe an Auskunftssuchende mit diesem Planwerk übereinstimme.

Das sagte Adrian Stiefel, der Leiter des städtischen Amts für Umweltschutz. Nause sprach in diesem Zusammenhang von “Richtplankonformität”. Mit der Schaffung der neuen Energieberatungsstelle setzt die Stadt ein Massnahmenblatt des Energierichtplans um.

Am Rand der Medienkonferenz sagte Stiefel, mit dem eigenen Angebot gehe die Stadt Bern tiefer als die Regionalkonferenz Bern-Mittelland. Auch andere Berner Gemeinden verfügten in diesem Bereich über zusätzliche Angebote.

ewb ist selber respektive mit Tochterunternehmen im Bereich Energie und Gebäudetechnik tätig – wie stellt die neue Energieberatung sicher, dass nicht der städtische Energiedienstleister bevorzugt wird? Die Rolle Lieschs sei die eines neutralen Beraters, sagten dazu Nause und Daniel Schafer, Chef von Energie Wasser Bern.

Zudem stehe es jedem Kunden stets frei, sich für dieses oder jenes Produkt zu entscheiden, sagten Liesch und Nause. Liesch ist selber Inhaber einer Ingenieurbüros für nachhaltige Energiesysteme, darf sich aber keine Aufträge zuschanzen.

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