Gebäudesanierungen mit viel Job-Potenzial in Graubünden

Energetische Gebäudesanierungen sichern in Graubünden 650 Vollzeitstellen. Es könnten doppelt so viele Jobs sein, wie eine am Freitag veröffentlichte Studie ergab.

renovation-1567563_64050’000 Gebäude sind in Graubünden über 25‐jährig, in fast zwei Dritteln steht eine Öl‐ oder Elektroheizung. In den kommenden Jahren werden voraussichtlich jährlich mehr als 400’000 Quadratmeter thermisch relevante Bauteile (Dächer, Fassaden, Fenster) energetisch saniert.

Gleichzeitig wird pro Jahr bei einer Gebäudenutzfläche von 130’000 Quadratmetern die Öl‐ oder Elektroheizung durch eine Wärmepumpe, eine Holzfeuerung oder einen Wärmenetzanschluss ausgetauscht. Hinzu kommen 60’000 Quadratmeter Photovoltaikmodule und 2500 Quadratmeter thermische Solarkollektoren, die pro Jahr auf Bestandsbauten installiert werden.

Von diesen Sanierungen geht eine am Freitag in Chur präsentierte Studie aus, die die Forschungsinstitute Infras und Bakbasel erarbeiteten. Den Auftrag gaben die kantonalen Ämter für Energie und Wirtschaft sowie die Baumaterialien-Firma des früheren Bündner GLP-Nationalrates Josias Gasser.

Allein die energetischen Massnahmen sind laut Studie mit Investitionen von jährlich 70 Millionen Franken verbunden. Das entsprechende Beschäftigungsvolumen beläuft sich auf 650 Vollzeitstellen, die 0,7 Prozent der kantonalen Gesamtbeschäftigung ausmachen.

Gemäss Studie könnten doppelt so viele Sanierungen durchgeführt werden, wenn Bauteile und Heizungen konsequent am Ende ihrer technischen Lebensdauer erneuert würden. Am stärksten gesteigert werden könnten die Installationsraten bei den thermischen Solarkollektoren, beim Ersatz von Öl‐ und Elektroheizungen und bei der Wärmedämmung von Fassaden.

Könnte dieses Potenzial teilweise ausgeschöpft werden, profitierte die Volkswirtschaft noch in anderer Hinsicht. Selbst bei tiefen Energiepreisen, beispielsweise bei 60 Rappen, werden pro Jahr Heizöl und Erdgas im Wert von 130 Millionen Franken in den Kanton importiert.

Die erwarteten Sanierungen sparen jedes Jahr den Verbrauch von etwa zwei Prozent dieser fossilen Energieträger ein. Bei konsequenter energetischer Sanierung könnten laut Studie sogar sechs Prozent eingespart werden.

X