Siedlung Hardau I in Zürich soll Ersatzneubau weichen

Die Wohnsiedlung Hardau I in Zürich-Aussersihl soll einem Neubau Platz machen. Im Neubau soll es vorwiegend Familienwohnungen geben – heute umfasst die Siedlung vor allem Kleinwohnungen. Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat 5,75 Millionen Franken für die Projektierung.

zurich-867152_640Die 80 Wohnungen der Siedlung Hardau I sind in drei viergeschossigen Blöcken untergebracht, wie die Stadt Zürich am Freitag mitteilte. Die Siedlung mit vorwiegend 1,5- bis 3,5-Zimmer-Wohnungen wurde in den Jahren 1962 bis 1964 gebaut. Gut 50 Jahre später müsste die Siedlung nun dringend saniert werden.

Abklärungen ergaben, dass ein Ersatzneubau einer Sanierung vorzuziehen ist, wie es weiter heisst. Eine Sanierung würde bei geschätzten Kosten von 17,5 Millionen Franken zu Mietzinsen führen, die rund 40 Prozent über dem heutigen Niveau liegen – ohne, dass die Wohnqualität deutlich gesteigert werden könnte.

Mit einem Ersatzneubau könne zudem die maximal mögliche Ausnützung der Parzelle ausgeschöpft werden. Damit sollen künftig 130 statt 80 Wohnungen angeboten werden können.

Davon sollen 84 als 4-Zimmer-Wohnungen realisiert werden, dazu kommen 32 3-Zimmer-Wohnungen sowie je sieben 2,5- und 5-Zimmer-Wohnungen. Ergänzt wird der Ersatzneubau durch Gewerberäume, Ateliers und Musikzimmer. Für eine 4-Zimmer-Wohnung ist mit einem Netto-Mietzins von knapp 1600 Franken zu rechnen.

Vorgesehen ist ein Projektwettbewerb im offenen Verfahren. Dafür hat der Stadtrat in eigener Kompetenz einen Kredit von 750’000 Franken bewilligt. Um das Projekt auszuarbeiten, beantragt er dem Gemeinderat diesen Kredit um 5,75 Millionen Franken auf insgesamt 6,5 Millionen Franken zu erhöhen.

Insgesamt wird mit Kosten von 66 Millionen Franken gerechnet. Vom Beginn des Wettbewerbs bis zum Bezug der Wohnungen dürften über sechs Jahre vergehen. Das Stadtparlament wird sowohl über den Projektierungskredit und den Objektkredit befinden müssen, zudem wird es zum Objektkredit eine Volksabstimmung geben.

In den bestehenden Wohnblöcken werden seit geraumer Zeit nur noch befristete Mietverträge ausgestellt. Von den 80 Wohnungen sind heute 46 befristet. Auch wurden die Mieterinnen und Mieter über das Vorhaben und den voraussichtlichen Zeitplan informiert.

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