Das Kirchenfeld-Schulhaus soll für fast 46 Millionen Franken saniert und erweitert werden. Mit 42 zu 19 Stimmen empfiehlt der Berner Stadtrat die Vorlage zur Annahme. Das letzte Wort haben die Stimmberechtigten am 25. September.
Die Gegner des Kredits stammten aus den Reihen der SVP und von Linksaussen. Es handle sich um eine Luxuslösung, monierte Alexander Feuz (SVP). Zudem sei der geplante Abriss der erst 2001 renovierten Turnhalle fehl im Platz. “Schulraum ja, aber es geht auch günstiger.” Feuz’ Rückweisungsantrag wurde klar abgelehnt.
Auch Luzius Theiler (GPB-DA) stand auf verlorenem Posten. Er verlangte, dem Volk noch eine zweite, abgespeckte Variante vorzulegen, bei der die Turnhalle erhalten bliebe.
“Schulraum ist kein Luxus, sondern eine städtische Basisinfrastruktur”, entgegnete Franziska Grossenbacher (Grünes Bündnis). Die Auflagen von Denkmal- und Aaretalschutz sowie die vielen Einschränkungen aufgrund des Standorts hätten die Kosten in die Höhe getrieben, betonten mehrere Votanten.
Das Schulhaus an der Aegertenstrasse stammt aus dem Jahr 1891. Die Turnhalle kam 1925 hinzu. Nun muss das denkmalpflegerisch geschützte Gebäude nach Überzeugung der Ratsmehrheit umfassend saniert werden.
Ausserdem braucht es auch im Schulkreis Kirchenfeld-Schosshalde zusätzlichen Schulraum. Statt 12 soll das Schulhaus künftig 15 Klassen beherbergen.
Das Bauprojekt sieht daher vor, die nicht geschützte Turnhalle abzubrechen. Das macht den Weg frei für eine innere Verdichtung auf dem Areal – geplant ist ein Neubau mit vier Basisstufen-Räumen, zwei unterirdisch angelegten Turnhallen und zwei Pavillons.Die Bauarbeiten sollen im Mai 2017 beginnen und zwei Jahre dauern.
Während dieser Zeit soll der Schulbetrieb in zwei Provisorien ausgelagert werden. Die Basisstufen ziehen ins Kirchgemeindehaus Calvin an der Marienstrasse, die übrigen Klassen werden im Grossen Matteschulhaus einquartiert.