Die BKW hat das Wasserkraftwerk Laubegg nach zweieinhalb Jahren Bauzeit offiziell in Betrieb genommen. Es gehört der Simmentaler Kraftwerke AG, an der die BKW als Hauptaktionärin beteiligt ist. Im Herbst starten in der Bumisey bei Boltigen umfangreiche Renaturierungsarbeiten durch den BKW Ökofonds, an welchen sich das Kraftwerk Laubegg finanziell beteiligt.
Schon vor 100 Jahren hatte es erste Bestrebungen gegeben, das Gefälle des Laubeggfalls zwischen Zweisimmen und Boltigen für die Stromerzeugung zu nutzen. 2006 erarbeitete die BKW im Auftrag der Simmentaler Kraftwerke AG das nun umgesetzte Projekt. Nach mehrjährigem Bewilligungsverfahren und rund zweieinhalb Jahren effektiver Bauzeit geht das Wasserkraftwerk Laubegg in Betrieb. Bei einer installierten Leistung von 2.6 MW wird seine durchschnittliche Jahresproduktion etwa 12.5 GWh betragen, was dem Strombedarf von rund 2500 Haushalten entspricht. Die Investitionssumme beläuft sich auf rund 20 Mio. Franken. An der feierlichen Einweihung freute sich Andreas Stettler, Verwaltungsratspräsident der Simmentaler Kraftwerke AG und Leiter Hydraulische Kraftwerke bei der BKW, über den erfolgreichen Abschluss des Projekts. Angesichts des grossen wirtschaftlichen Druckes auf die Wasserkraft sei jedes Ausbauprojekt ein besonderer Erfolg: «Die BKW setzt im regulierten Bereich auf den Ausbau der Wasserkraft als erneuerbare und einheimische Energieform. In diesem und im kommenden Jahr nehmen wir insgesamt sechs Wasserkraftwerke in Betrieb.»
300 Meter langer Abschnitt der Simme wird renaturiert Rund einen Kilometer unterhalb der Zentrale Laubegg nimmt die BKW in Zusammenarbeit mit der Schwellenkorporation Boltigen im Herbst das BKW Ökofonds-Projekt Bumisey in Angriff. Ein Teil der Arbeiten ist als ökologische Ersatzmassnahme im Rahmen der Konzessionen für die Wasserkraftwerke Laubegg und Fermelbach geplant. Letzteres geht im Herbst in der Gemeinde St. Stephan in Betrieb. Das Projekt Bumisey geht aber weit über das gesetzlich geforderte Minimum hinaus. Ein mehr als 300 Meter langer Abschnitt der Simme wird in einen naturnahen Zustand zurückversetzt und ökologisch stark aufgewertet. Die Baukosten belaufen sich auf rund 1.6 Mio. Franken.
Die Simmentaler Kraftwerke AG mit Sitz in Erlenbach nutzt die Gewässer des Simmentals und des Diemtigtals sowie das Wasser der Stockenseen. Aktionäre sind die BKW (Hauptaktionär), die Elektrizitätsgenossenschaft Stockenseen-Simme sowie Gemeinden und Private. Gegründet 1955, gehören heute vier Kraftwerke zum Portfolio: Erlenbach, Simmenfluh, Klusi und Laubegg. Die Geschäfts- und Betriebsführung ist der BKW übertragen. Die BKW übernimmt auch die gesamte Stromproduktion der Simmentaler Kraftwerke. Rund 70% der jährlichen Stromproduktion werden direkt im Simmental verbraucht.
1 Rappen pro verkaufter Kilowattstunde Strom aus naturemade star-zertifizierter Wasserkraft fliesst in den BKW Ökofonds. Die Fondsgelder werden ausschliesslich für ökologische Aufwertungsmassnahmen verwendet. 120 Projekte konnten dadurch in den letzten 15 Jahren realisiert oder finanziell unterstützt werden. Im 2015 erhielt die BKW den Gewässerpreis Schweiz für ihr wegweisendes Engagement und ihre «Pionierarbeit zur Ökologisierung der Wasserkraft beim Wasserkraftwerk Aarberg».