Während 22’828 Stunden hat sich 2015 der Verkehr auf den Schweizer Nationalstrassen gestaut – damit nahm die Zahl der Staustunden um sechs Prozent zu. Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG und der Schweizerische Gewerbeverband SGV sehen ihre Forderungen zum Strassenausbau bestätigt.
Grund für die Zunahme der Staus sind laut dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) vor allem die Verkehrsüberlastungen. 2015 wurden auf den Nationalstrassen 26,484 Milliarden Kilometer zurückgelegt. Das sind 4,2 Prozent mehr als 2014, wie das ASTRA anhand erster verfügbarer Zahlen für 2015 Anfang Woche mitteilte.
Die Fahrleistung des schweren Güterverkehrs nahm um 0,1 Prozent auf 1,545 Milliarden Kilometer zu. Insgesamt rollen rund 40 Prozent des Schweizer Verkehrs auf den Nationalstrassen. Den vollständigen Bericht zum Verkehrsfluss auf den Nationalstrassen will das ASTRA im Spätsommer veröffentlichen.
Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG und der Schweizerische Gewerbeverband SGV zeigten sich in Reaktionen zu den Zahlen alarmiert über die Zunahme der Staus. Die Behinderungen bedeuteten für das Transportgewerbe eine massive Belastung, teilte ASTAG am Dienstag mit. Der Stress für die Berufsfahrer und die stauverursachten Umweltbelastungen nähmen damit zu.
ASTAG fordert einen “raschen bedarfsgerechten Ausbau der Strasseninfrastruktur und ein klares Bekenntnis zum Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF)”. Beim Ausbau der Infrastruktur herrsche massiver Nachholbedarf.
Das Parlament diskutiert derzeit über die Schaffung eines NAF. Vorgesehen ist, mehr Geld als bisher für die Strasse statt für andere Bundesaufgaben zu verwenden. Im Nationalrat steht das Geschäft gegen Ende der laufenden Sommersession auf dem Programm.
Der SGV fordert, innerhalb des NAF müssten vertretbare Finanzierungsalternativen gefunden werden ohne Erhöhungen der Mineralölsteuer. Jetzt seien die Parlamentarierinnen und Parlamentarier gefordert, die vor der Abstimmung zur Milchkuhinitiative den Nationalstrassenfonds als die gute Lösung propagiert hätten.
Die Milchkuhinitiative wurde am Samstag vom Stimmvolk abgelehnt. Sie hatte gefordert, dass alle Einnahmen aus dem Strassenverkehr wieder der Strasse zugute kommen. Damit sollte das Strassennetz rascher ausgebaut werden.