Bern (ots) – Der Schweiz. Nutzfahrzeugverband ASTAG nimmt die neuesten Stauzahlen des Bundes ohne Überraschung, aber mit Sorge zur Kenntnis. Die anhaltende Zunahme von Staus und Behinderungen ist für das Transportgewerbe eine massive Belastung.
Mit den Produktivitätseinbussen, nimmt der Stress für die Berufsfahrer und die stauverursachten Umweltbelastungen laufend zu. Die ASTAG fordert deshalb den raschen bedarfsgerechten Ausbau der Strasseninfrastruktur und ein klares Bekenntnis zum Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF).
Beim Ausbau der Strasseninfrastruktur herrscht massiver Nachholbedarf. Landesweit fehlt es an den nötigen Kapazitäten, während die Nachfrage nach Mobilität und Transportdienstleistungen laufend steigt. Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG ist deshalb von den neuesten Zahlen des Bundes zur Staubelastung auf dem Nationalstrassennetz wenig erstaunt, aber umso mehr besorgt. Wie zu erwarten war, haben die Stauzeiten im letzten Jahr erneut zugenommen. Mit einem Anstieg von 6 Prozent gegenüber 2014 wurden 2015 insgesamt 22’828 Staustunden verzeichnet – ein Rekordwert, der leider jedes Jahr noch höher ist. Dabei ist festzuhalten, dass ganze 19’968 Staustunden auf Verkehrsüberlastungen zurückzuführen sind. «Das ist die sehr teure Quittung für die jahrelange staatliche Verzögerungstaktik im Strassenbau», kommentiert ASTAG-Zentralpräsident Adrian Amstutz.
Grosse Sorge hat die ASTAG insbesondere, weil das Transportgewerbe zunehmend unter Produktivitätseinbussen leidet. Effizienzgewinne, die in (inner-) betrieblichen Abläufen durch Innovation, Kostenbewusstsein und Kundenorientierung erzielt werden, gehen durch lange Stau- und Wartezeiten sofort wieder verloren. Als Folge entstehen Zusatzkosten, die letztlich von Wirtschaft und Konsumenten getragen werden müssen. Zudem belasten Staus auch die Umwelt unnötig und sehr massiv. Der Grund ist der höhere Treibstoffverbrauch und damit CO2-Ausstoss, der bei Stop-and-Go-Verkehr und Stau nachweislich entsteht. Die Botschaft von ASTAG-Direktor Reto Jaussi an die Gegner von Strassenbauprojekten ist klar: «Staus sind wirtschaftsfeindlich und umweltschädlich!»
Faire Finanzierung für umfassendes Ausbauprogramm Deshalb muss nun ein dringend ein umfassendes Modernisierungsprogramm für die Strasseninfrastruktur in allen Landesteilen in Angriff genommen werden. Dazu gehören Engpassbeseitigungen, aber auch und vor allem Kapazitätserweiterungen auf den Hauptachsen und in den Agglomerationen. Wie die Schiene ist auch die Strasse auf eine langfristig sichere Finanzierungslösung angewiesen. Die nötigen Gelder sind mit Erträgen von jährlich 9,5 Mia. Franken aus dem Strassenverkehr allein auf Bundesebene vorhanden – sie müssen jedoch richtig eingesetzt werden. «Ein fairer NAF ist im Interesse des gesamten Landes», ist Adrian Amstutz überzeugt: «Von einer bedarfsgerechten Strasseninfrastruktur profitieren letztlich Wirtschaft, Gewerbe und Konsumenten!»