Neben dem Joggeli sollen fünf Hochhäuser entstehen

Auf dem Muttenzer Hagnau-Areal vis-à-vis des Basler Fussballstadions St. Jakob Park sollen fünf Hochhäuser entstehen. Die Gemeinde hat am Samstag dazu eine mehrteilige Quartierplanung publiziert. Definitiv grün bleiben soll hingegen das Schänzli-Areal nebenan.

Stade-St-Jakob1Der 70 Meter hohe Glasturm auf Basler Boden neben dem Stadion bekäme mit den am Samstag vorgestellten Plänen gleich fünf Gegenstücke auf der anderen Seite der Birs, drei östlich der Hagnaustrasse und zwei westlich. Auf insgesamt knapp 30’000 m2 Parzellenfläche sollen rund 500 Wohnungen und 800 Arbeitsplätze untergebracht werden, wie die Gemeinde mitteilte.

Die neuen Wohntürme mit Gebäudehöhen von 40 bis 80 Metern sollen etappiert gebaut werden. Ein Steinwurf entfernt liegen die europäische Autobahn-Nord-Süd-Achse A2 und SBB-Geleise. Die Gemeinde lobt die “hervorragende Erschliessung” mit Öffentlichem Verkehr; neue Bus- und Tramhaltestellen seien vorgesehen.

Als eine der künftigen gewerblichen Nutzungen auf dem Areal zwischen Bahn, Autobahn, St. Jakob-Strasse und Birs wird ein Multiplex-Kino genannt. Unter dem Strich seien 1000 Parkplätze vorgesehen. Dafür soll das Schänzli-Areal unbebaut bleiben und zum Naherholungsgebiet werden, wie es mit Verweis auf die dortige Trinkwasserfassung hiess.

Die Reitsportanlage auf dem Schänzli, die bereits heute nur noch einen provisorischen Mietvertrag vom Kanton hat, muss weichen. Ebenfalls mittelfristig ein neues Dach suchen muss das Kunsthaus Baselland – es plant ein neues Domizil auf dem Dreispitz und hat dafür vor Jahresfrist Bucher Bründler Architekten auserkoren.

Ausgelöst haben die Planungen laut Gemeinde private Grundeigentümer. Seit 2005 besteht für das ganze Gebiet eine Quartierplanpflicht. Grosse Hagnau-Nutzer sind heute im Ostteil eine Bauelement-Firma und im Westteil neben dem Kunsthaus eine IT-Firma. Alle tangierten Strassen gehören – bis auf eine kleine – dem Bund.

Die Gemeinde verspricht sich von den koordinierten Quartierplänen moderates Bevölkerungswachstum ohne grosse Beeinträchtigung für das übrige Siedlungsgebiet, ja ein pulsierendes neues Quartier mit direktem Grünanschluss. Sie hofft auch auf Verbesserungen für alle Verkehrsteilnehmer durch eine Neusortierung der lokalen Achsen.

Muttenz hat diese Absichten am Samstag der Öffentlichkeit mit einer mehrstündigen Informationsveranstaltung vorgestellt. An den Quartierplanverfahren kann die Bevölkerung teilnehmen. Die Gemeindeversammlung soll 2018 über die Quartierpläne entscheiden. Nach der Planauflage ist dann die Kantonsregierung am Zug.

Der Schänzli-Quartierplanung ist ein Streit zwischen Gemeinde und Kanton vorausgegangen, den die Gemeinde 2013 vor Kantonsgericht gewonnen hatte. Der Kanton hätte allerlei bauen wollen, von einem Sporthochschulinstitut bis zu einer Sporthalle, doch die Gemeinde definierte das Schänzli im kommunalen Zonenplan als Grünzone.

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