Ungerechtfertigte Kritik an Büro-Umbau in Zürcher Justizdirektion

Der Umbau der Büroräumlichkeiten von Justizdirektorin Jacqueline Fehr (SP) hat kurz nach ihrem Amtsantritt für Schlagzeilen gesorgt. Ob solche Renovationen in Zeiten von Sparanstrengungen nötig seien, wurde kritisiert. Nun zeigt die Antwort des Regierungsrats, dass die Entrüstung ein Sturm im Wasserglas war.

Zwei FDP-Kantonsräte hatten sich daran gestört, dass Fehr gemäss einer Meldung der “NZZ am Sonntag” bereits “wenige Monate nach ihrem Amtsantritt räumliche Akzente gesetzt” hatte. Ob es der Norm entspreche, dass Regierungsräte als eine der ersten Amtshandlungen ihre Räumlichkeiten renovieren, wollten sie vom Regierungsrat wissen.

Die am Donnerstag veröffentlichte Antwort auf die Anfrage zeigt nun, dass die ganze Entrüstung umsonst war. Fehr hatte ihr Amt am 18. Mai 2015 angetreten. Die Pläne für die Umbauarbeiten wurden aber bereits seit März 2015 verfolgt. Die letzte Auffrischung der Räumlichkeiten liege 21 Jahre zurück, schreibt der Regierungsrat.

Die Büros in der Justiz- und Sicherheitsdirektion seien in die Jahre gekommen und vor allem das so genannte Vorzimmer, die Drehscheibe im Generalsekretariat, habe den betrieblichen Ansprüchen seit Jahren nicht mehr entsprochen. Für Besucher gab es gemäss Regierungsrat zudem keinen angemessenen Warteraum – sie mussten im Flur warten.

Deshalb habe man entschieden, das Vorzimmer und das angrenzende Sitzungszimmer zusammenzulegen und nach dem Vorbild anderer Direktionen einen Empfangsbereich zu gestalten, heisst es weiter. Weil auf ein Sitzungszimmer nicht verzichtet werden kann, habe Fehr beschlossen, dieses in ihr eigenes Büro zu integrieren.

Fehrs Büro misst 61 Quadratmeter. Davon nimmt der Sitzungsbereich 36 Quadratmeter ein. Dazu kommt eine bestehende Garderobe mit Teeküche von 4 Quadratmetern. Die durchschnittliche Fläche der Büros der Zürcher Regierungsmitglieder beträgt gegenwärtig 55 Quadratmeter, wie es weiter heisst.

Mit der räumlichen Neuorganisation hätten auch die betrieblichen Abläufe im Generalsekretariat optimiert werden können, schreibt der Regierungsrat. Insgesamt wurden 13 Büros teilweise zusammengelegt und sanft renoviert. Die Kosten für den gesamten Umbau sowie die Möblierung beliefen sich auf rund 650’000 Franken.

X