Besserer Brandschutz im Bieler Volkshaus

Für einen verstärkten Brandschutz im Volkshaus-Hochhaus hat das Bieler Stadtparlament einen Kredit von 355’000 Franken gesprochen. In jenem Gebäudeteil befindet sich die Musikschule Biel.

Die Stadt Biel erfüllt damit Auflagen der Gebäudeversicherung Bern (GVB). Würden die verlangten Massnahmen nicht bis Ende Jahr getroffen, könnte die GVB mit einer massiven Prämienerhöhung reagieren oder eine Einschränkung des Betriebs bis hin zur Schliessung verlangen.

Im Stadtrat wurde beanstandet, die Vorlage komme wieder einmal im letzten Moment, so dass eine Rückweisung zur Überarbeitung gar nicht mehr möglich sei. Dabei habe die GVB die Mängel betreffend Brandschutz schon im Herbst 2012 festgestellt.

Baudirektorin Barbara Schwickert antwortete, in der Zwischenzeit hätten mit der GVB immer wieder Verhandlungen über die zu treffenden Massnahmen stattgefunden. Insbesondere das enge Treppenhaus – Haupt-Fluchtweg des denkmalgeschützten Hochhauses – stellte die Planer vor eine grosse Herausforderung.

Die GVB, verzichtete schliesslich auf die Forderung nach einer Druckanlage im Treppenhaus zur Abhaltung des Rauches. Sie verlangte jedoch, dass die Feuerrückhaltekraft aller Türen, die auf einen Korridor gehen, verstärkt wird. Eine der weiteren Massnahmen ist die Modernisierung der Rauchmelder.

Mehrere Redner kritisierten, die GVB verschärfe die Brandschutzvorschriften laufend. Was früher akzeptiert wurde, genüge plötzlich nicht mehr. Die GVB gebe sich offenbar der Illusion hin, man könne jedes Risiko ausschliessen.

Die GLP äusserte ihr Unverständnis darüber, dass die Vorlage nicht auch die Verbesserung der Fluchtwege für den grossen Saal enthält. Dort dürfen sich laut GVB nicht mehr als 480 Gäste aufhalten. Aufgrund eines Missverständnisses fanden aber längere Zeit Veranstaltungen mit bis zu 800 Personen statt.

Die höhere Kapazität wird von mehreren Kulturveranstaltern als für die Rentabilität notwendig erachtet. Dafür genügen der GVB die Fluchtwege nicht.

Baudirektorin Schwickert betonte, man müsse die beiden Dinge auseinanderhalten. Im Hochhaus sei der Brandschutz zwingend zu verstärken. Der Saal sei für die kleinere Kapazität funktionstüchtig. Über den eventuellen Ausbau der Fluchtwege führe die Stadt Biel wiederum langwierige Verhandlungen mit der GVB.

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