St. Gallen plant neuen Stadtteil rund um Bahnhof St. Fiden

Der St. Galler Stadtrat will die Projektierung des Areals neben dem Bahnhof St. Fiden – das grösste innerstädtische Entwicklungsgebiet – vorantreiben und beantragt einen Kredit von 1,48 Mio. Franken für die Konkretisierung der Planung.

2012 konnte die Stadt St. Gallen der SBB ein knapp 1,9 Hektaren grosses Grundstück zwischen Bahnhof St. Fiden und Bachstrasse abkaufen. Zusammen mit städtischen Liegenschaften, dem ehemaligen Gartenbauamt Fellhof sowie dem Areal mit dem Migros-Einkaufszentrum gibt es damit ein grösseres innerstädtisches Entwicklungsgebiet mit viel Potenzial.

Nun sollen in den kommenden drei Jahren die Ideen dafür schrittweise konkretisiert werden. Vorgesehen sei eine gesamtheitliche Planung, kündigte Baudirektorin Patrizia Adam an der Medienorientierung vom Montag an.

Direkte Anwohner, die Quartiere St. Fiden und Heiligkreuz, die Grundeigentümer und andere interessierte Kreise werden in den Prozess einbezogen. Mit ihnen soll ein Zukunftsbild erarbeitet werden, das aufzeigt, welche Nutzungen richtig sind – und welche ausgeschlossen werden sollen. Danach folgt ein städtebaulicher Wettbewerb über das Kerngebiet am Bahnhof.

Direkt in die Planung involviert ist die Migros mit ihrem Einkaufszentrum aus den 60er-Jahren. Der Grossverteiler will entweder sanieren oder neu bauen, allenfalls an einem anderen Ort im Entwicklungsgebiet.

Thema der Gesamtplanung ist weiter die Frage, wieweit eine Überdachung der Stadtautobahn und der Bahnlinie möglich sein könnte. Dafür müssten neben den städtebaulichen auch die wirtschaftlichen Voraussetzungen geklärt werden, sagte Stadtplaner Florian Kessler.

Als ersten Schritt muss nun das Stadtparlament am 24. Mai über den Projektkredit von 1,48 Mio. Franken entscheiden. Wichtig für den Ablauf ist auch noch die Frist von 11 Jahren, während der sich die SBB an der Entsorgung des teilweise kontaminierten Areals beteiligen muss.

Ziel des Projekts sei es, die Quartiere auf beiden Seiten von Stadtautobahn und Bahnlinie wieder zu verbinden, betonte die CVP-Stadträtin. Dort solle “ein urbaner, lebendiger Stadtteil entstehen”.

X