St. Galler Firma bedauert heimliche Videoüberwachung

Wegen eines Sabotage-Verdachts hat die St. Galler Firma DGS Druckguss Systeme AG ihre Mitarbeiter in der Produktion mit drei Videokameras heimlich überwacht. Nachdem dies publik wurde, hat DGS die Kameras wieder abmontiert und sich entschuldigt.

DGS habe in den letzten Wochen in einzelnen Behältnissen, die an internationale Kunden ausgeliefert werden sollten, “fehlerhafte Teile festgestellt, welche mit grosser Wahrscheinlichkeit bewusst dort abgelagert wurden”, teilte das Unternehmen mit Sitz in St. Gallen-Winkeln am Dienstag mit.

Wegen des Sabotage-Verdachts habe die Produktionsleitung drei Videokameras mit grossräumigem Aufnahmebereich installiert, ohne die Belegschaft zu informieren. Auch eine vorgängige Konsultation der Arbeitnehmervertretung habe es nicht gegeben, heisst es im Communiqué.

Angestellte entdeckten die heimlich installierten Kameras vergangene Woche, und “20 Minuten Online” machte die Geschichte publik. DGS sei dem Vorwurf der Mitarbeiterüberwachung mittels Kameras sofort nachgegangen, schreibt das Unternehmen. Die Kameras seien inzwischen abmontiert worden.

“Das Bildmaterial ist sichergestellt und wird nicht weiter verwendet.” Da die Bilder nicht ausgewertet worden seien, habe der Verdacht der Sabotage weder erhärtet noch entkräftet werden können. “DGS bedauert diesen Vorfall. Das Vorgehen in diesem Fall war nicht korrekt”, räumte die Firma ein.

DGS ist ein global tätiger Entwickler und Hersteller von anspruchsvollen Druckguss-Komponenten und Systemlösungen aus Aluminium- und Magnesiumlegierungen. Das Unternehmen beschäftigt über 400 Angestellte. Qualität und Innovation seien entscheidend, um im hart umkämpften Markt mit Schweizer Produkten zu bestehen.

Mangelnde Qualität führe sehr rasch zu Auftragsverlusten, schreibt das Unternehmen. Jeder Prozess sei bei DGS daher “von einer Null-Fehler-Strategie geprägt”.

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